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Ausgabe: Exakt hier beging Ende Juli die Jeunesses Musicales Deutschland das fünfzigjährige Jubiläum ihrer Oper im Schlosshof mit Mozarts „Le nozze di figaro“. Gleichzeitig fand damit die Mozart-Trilogie der vergangenen drei Opernsommer (2011: „Cosi fan tutte“; 2013: „Don Giovanni“) ihren Abschluss. Neun Aufführungen mit jeweils bis zu 1.000 Besuchern ließen keinen Zweifel daran, dass die Junge Oper Schloss Weikersheim nicht nur nach wie vor ein Magnet für junge Spitzenkünstler darstellt, sondern auch „populär“ ist und ein breites Publikum aus jung und alt anspricht, das sich alle zwei Jahre ins entlegene Liebliche Taubertal aufmacht, um dort Musiktheater zu erleben. Überfliegt man die Liste der Produktionen seit 1965, fällt es nicht leicht, programmatisch einen roten Faden auszumachen.
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Doch einige Konstanten bleiben über die Jahre: herausragende Dirigenten, junge Solisten, die ihr Versprechen auf eine erfolgreiche Karriere nach dem Sommer in Weikersheim einlösten – stellvertretend sei hier der Tenor Matthias Klink genannt, der 2009 sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York gab –, und nicht zuletzt Inszenierungen, über die man spricht. Das Wichtigste aber: Immer wieder war es gelungen, berührende Oper zu machen.
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Dies gilt insbesondere auch für den fulminanten Verwechslungsreigen des diesjährigen Figaro. Dominik Wilgenbus inszenierte das Spiel um erotische Sehnsüchte und hierarchisierten Sex nicht türenschlagend wie in der Comedia dell’arte, sondern als ein feines Spiel der Protagonisten mit den Dingen. Gerade erst hatte der aufgeklärte Graf Almaviva das ius primae noctis abgeschafft, als ihm die Begegnung mit der schönen Susanna das feudale Vorrecht in Erinnerung ruft. Doch die Untertanen werden ihre neu gewonnene sexuelle Freiheit nicht wieder aufgeben. Wenige Accessoires wie ein Bett, ein Stuhl, ein Wäschekorb, ein Band der Gräfin, genügten den Sängern, die Handlung glaubhaft voranzutreiben. Sie agierten in einem abstrakten Bühnenbild von Udo Vollmer, das von drei monumentalen Tafelbildern dominiert wurde, die je nach Bedarf von den Mitgliedern des Opernchores gedreht wurden und so immer neue Ansichten und Kulissen bildeten. Ein Bühnenbild im Sinne einer Arte Povera, das alles im Offensichtlichen beließ, aber dabei authentischer wirkte als ein platter Realismus.
HÖFISCHES Spiel und tödlicher Ernst, Patrick Leiske - EUR 40,00. Über Uns Impressum FAQ Unsere Shops Belletristik Biografien Computer Esoterik. Im Thorbecke Verlag erschien 2018 vom Autor Patrick Leiske das Sachbuch “Höfisches Spiel und tödlicher Ernst”. Sachers hat sich das Buch.
Höfisches Spiel und tödlicher Ernst: Das Bloßfechten mit dem langen Schwert in den deutschsprachigen Fechtbüchern des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit| Patrick Leiske| ISBN: 572| Kostenloser Versand für alle Bücher mit Versand und Verkauf duch Amazon. Lange Zeit schienen die Kampfkünste des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa fast vollständig vergessen. Dass auch gerade im deutschsprachigen. KINOFANS.com — die Seite für den Filmfan. Kinoprogramm, News und die aktuellen Top-Filme.
Wer allerdings darauf gewartet hatte, dass die Leitern und Podeste der drei Stockwerke hohen Türme von den Sängern auch bespielt würden, tat dies vergebens. Die Solisten, die Wilgenbus wie ein Versprechen schon während der Ouvertüre stumm an die Rampe gestellt hatte, agierten permanent im Parterre. Künstlerisch dagegen bewegten sie sich erfreulicherweise in den oberen Etagen. Wenn Emma Moore als Gräfin Almaviva ihre Arie „Porgi, amor, qualche ristoro“ seufzt, dann wird aus dem Trubel des 1. Aktes schlagartig tödlicher Ernst.
Beinahe so, als ob die Oper mit der Larghetto-Kavatine der Gräfin zu Beginn des 2. Aktes die Oper erst begonnen hätte. Moore gestaltete diesen hochromantischen Vorhalt Mozarts auf die Oper des 19. Jahrhunderts bravourös als ein echtes Bekenntnis. Die originellen, semi-historischen Kostüme von Uschi Haug zeigten nicht nur den gesellschaftlichen Stand ihrer Träger, sondern auch deren seelischen Ausdruck.
Das hinreißende Ensemble, das Wilgenbus zur Verfügung stand – alle sind nicht nur kompetente Sänger, sondern auch überzeugende Darsteller –, erlaubte es dem Regisseur, die bekanntermaßen wirre Handlung des „tollen Tages“ in ein stringentes Drama zu verwandeln, das sein – in der Musik bereits angekündigtes – Happy End erst nach dem Durchleben einer Art Sommernachtsalptraum erreicht. Wilgenbus und sein Choreograf Erich Payer inszenierten den Projektchor als modernes Tanztheater: Die Choristen schlugen sich dabei tapfer, konnten aber nicht verbergen, dass sie zwar Profis im Vokalen, aber nur ambitionierte Amateure im Bereich des modernen Ausdruckstanzes sind. Joanne D’Mello war als Susanna auf eine wunderbar natürliche Art komödiantisch. Mit ihrem soubrettig-leichten Sopran gestaltete sie ihre Partie detailreich zwischen zart und zornig. Justus Seeger als ihr Gegenüber traf den Buffo-Charakter des Figaro mit voll tönendem und kernigem Bariton. Wie beinahe alle Solisten, sang er seine Partie nicht nur textverständlich, sondern war auch ein überzeugender Solist.